18.10.2012

1. Workshop des Deutschen Musikrates in Israel

Im Oktober 2012 findet unter der Leitung von Roberto Paternostro der erste Dirigenten-Workshop des Deutschen Musikrates in Israel statt, in Zusammenarbeit mit dem Israel Chamber Orchestra und dem Goethe Institut.

Konzerte:
17.10.2012, Israel Conservatory of Music Tel Aviv - Gesprächskonzert
18.10.2012, 20:30 Uhr: Tel Aviv Museum of Art - Abschlusskonzert

Kurs: 14.10.2012 - 18.10.2012, Tel Aviv (Israel)
Programm: Joseph Haydn: Sinfonie G-Dur Nr. 94 Hob.I:94
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op.21

Teilnehmende Stipendiaten: Ivo Hentschel, Clemens Schuldt, Justus Thorau
Künstl. Leitung: Roberto Paternostro
Israel Chamber Orchestra

Link: Dirigentenforum  


PRESSE

NMZ: DIRIGENTENFORUM zu Gast in Israel.



29.06.12. In Kooperation mit dem Israel Chamber Orchestra und dem Goethe-Institut baut das DIRIGENTENFORUM sein internationales Programm für den dirigentischen Nachwuchs aus. Im Oktober 2012 erwartet drei Stipendiaten des DIRIGENTENFORUMs ein internationaler Meisterkurs mit dem Israel Chamber Orchestra (ICO) in Tel Aviv, Israel.

Der Chefdirigent des ICO Roberto Paternostro wird als Künstlerischer Leiter seinen jungen Kollegen Ivo Hentschel, Clemens Schuldt und Justus Thorau bei der Erarbeitung eines Konzertprogramms mit Sinfonien von Joseph Haydn, Franz Schubert und Ludwig van Beethoven zur Seite stehen. Als Abschluss des Meisterkurses wird am 18. Oktober ein Konzert im Tel Aviv Museum stattfinden, das von den drei Kursteilnehmern dirigiert wird.

Der Präsident des Deutschen Musikrates Prof. Martin Maria Krüger, der diesem Ereignis beiwohnen wird, misst der Kooperation eine wichtige Bedeutung bei. Prof. Martin Maria Krüger: „Die Zusammenarbeit des DIRIGENTENFORUMs mit dem Israel Chamber Orchestra bildet in doppelter Hinsicht einen Meilenstein: Erstmals findet auf nationaler Ebene eine israelisch-deutsche Zusammenarbeit statt, welche den Spitzennachwuchs jener Gattung von Musikern betrifft, die in besonderer Weise Verantwortung für eine Vielzahl von Menschen übernehmen: der Dirigenten. Über den künstlerischen und persönlichen Brückenschlag hinaus stellt das Projekt für die angehenden Maestri eine besondere Herausforderung dar, da israelische Musikerinnen und Musiker in herausragender Weise die internationale Musikkultur prägen. Der Deutsche Musikrat betrachtet die Zusammenarbeit als hohe Ehre, für die wir den israelischen Freunden sowie dem fördernden Goethe-Institut herzlich danken.“

Neben musikalischen Inhalten steht der intensive Austausch zwischen den israelischen und deutschen Künstlern über die kulturellen Verhältnisse ihrer Herkunftsländer und über das gesellschaftliche Miteinander im Vordergrund. Dieser Aspekt kommt insbesondere im Rahmen eines zusätzlichen Gesprächskonzerts zum Tragen, das in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut im Israel Conservatorium Tel Aviv stattfindet. Im Dialog mit Musikern des ICO berichten die jungen Dirigenten über ihre Lebens- und Arbeitssituation auf dem deutschen und internationalen Musikmarkt sowie über ihre Beziehung zu Israel.

Das DIRIGENTENFORUM ist ein Projekt des Deutschen Musikrates, welches talentierte Nachwuchsdirigentinnen und -dirigenten fördert. In mehr als 20 Veranstaltungen pro Jahr bietet es seinen Stipendiaten die Möglichkeit, unter Leitung erfahrener Dirigenten mit bedeutenden Berufsorchestern zusammen zu arbeiten.

Das DIRIGENTENFORUM wird gefördert aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Der Meisterkurs in Tel Aviv wird ermöglicht durch die Unterstützung des Goethe-Instituts.

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Roberto Paternostro kündigt Workshop für deutsche Dirigenten in Israel an


Quelle: www.israelnetz.com 

TEL AVIV (inn) – Zum ersten Mal soll im Oktober ein Dirigenten-Workshop des Deutschen Musikrats in Israel angeboten werden. Dies gab der künstlerische Leiter des „Israel Chamber Orchestra“ (ICO), Roberto Paternostro, am Donnerstag bekannt. Er wolle jungen deutschen Dirigenten die Möglichkeit bieten, mit einem israelischen Orchester zusammen zu arbeiten und aufzutreten.

Paternostro teilte des Weiteren mit, dass er persönlich drei deutsche Nachwuchsdirigenten in ihrer Arbeit fördern werde. Es werde ein Abschlusskonzert mit Werken von Haydn, Schubert und Beethoven geben. Der Termin ist für den 18. Oktober im Tel Aviver Kunstmuseum angelegt.

Noch vor einem Jahr musste sich Paternostro einem großen Boykott in Israel stellen. Er hatte ein Konzert in der Wagner-Stadt Bayreuth gespielt. „Eine gewisse Enttäuschung ist da“, sagte er am Donnerstag in Hinblick auf die jüngste Absage des ersten großen Wagner-Konzerts in Tel Aviv der Nachrichtenagentur dpa (Israelnetz berichtete). „Man muss es weiter versuchen“, fügte er hinzu.

Im Juli vergangenen Jahres war das ICO ungeachtet heftiger Proteste in Israel zu einem Konzert nach? Bayreuth gereist. Neben Wagner wurden auch Stücke dreier jüdischer Komponisten aufgeführt. Man habe den Boykott zwar nicht brechen können, dennoch sei die Reise nach Bayreuth sehr wichtig gewesen, sagte Paternostro. „Es war nicht umsonst.“ Die Reise habe eine neue Diskussionsbereitschaft gerade bei jungen Musikern in Israel ausgelöst. „Ich bin bereit, den nächsten Schritt zu tun“, sagte er hinsichtlich seiner neuen Versuche, Wagner in Israel zu spielen, gegenüber dpa.

Mit dem Dirigenten-Workshop hat Paternostro einen weiteren Schritt getan, der zum Ziel hat, Wagner öffentlich ohne Proteste spielen zu können.

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Artikel vom 28. Juni 2012, FOCUS.

Roberto Paternostro gibt nicht auf



Ein Jahr nach dem ersten Konzert eines israelischen Orchesters in der Wagner-Stadt Bayreuth ist der Dirigent verdrossen über den fortwährenden Boykott in Israel.

„Eine gewisse Enttäuschung ist da“, sagte Roberto Paternostro am Donnerstag in Hinblick auf die jüngste Absage des ersten großen Wagner-Konzerts in Tel Aviv. Es sei offenbar noch nicht gelungen, in der Frage ein neues Bewusstsein in Israel zu schaffen, sagte Paternostro der Nachrichtenagentur dpa. „Man muss es weiter versuchen“, fügte er hinzu.

Paternostro kündigte unterdessen an, im Oktober solle erstmals ein Dirigenten-Workshop des Deutschen Musikrats in Israel stattfinden. Junge deutsche Dirigenten sollten so die Gelegenheit bekommen, mit einem israelischen Orchester zu arbeiten und aufzutreten. Er werde persönlich drei deutsche Nachwuchsdirigenten in ihrer Arbeit fördern. Das Abschlusskonzert mit Werken von Haydn, Schubert und Beethoven ist am 18. Oktober im Tel Aviver Kunstmuseum geplant.

In Israel wird die Musik des deutschen Komponisten Richard Wagner (1813-1883) wegen seiner antisemitischen Positionen und seiner großen Beliebtheit während des NS-Regimes seit 1938 boykottiert. Das Israel Chamber Orchestra (ICO) reiste im vergangenen Juli ungeachtet heftiger Proteste in Israel zu einem Konzert in Bayreuth. Dort wurden neben Wagners „Siegfried-Idyll“ auch Werke dreier jüdischer Komponisten aufgeführt. Zur Eröffnung spielte das Orchester die israelische Nationalhymne. „Es war unglaublich emotional berührend“, sagte Paternostro rückblickend. „Es war jenseitig.“

Man habe den Boykott damit zwar nicht brechen können, dennoch sei die Reise nach Bayreuth sehr wichtig gewesen, sagte Paternostro. „Es war nicht umsonst.“ Die Reise habe eine neue Diskussionsbereitschaft gerade bei jungen Musikern in Israel ausgelöst. „Ich bin bereit, den nächsten Schritt zu tun“, sagte er hinsichtlich neuer Versuche, Wagner-Musik in Israel zu spielen. „Aber im Moment geht das nicht“, erklärte er angesichts der Proteste von Holocaust-Überlebenden, die zu Monatsbeginn zur Absage des großen Wagner-Konzerts in Israel führten. Veranstalter war die israelische Wagner-Gesellschaft.

Wagner sei eindeutig ein Antisemit gewesen, meinte Paternostro. Gleichzeitig sei er aber auch einer der größten Opernkomponisten, und seine Werke fehlten im israelischen Konzertrepertoire. „Der Weg zu Mahler und Schönberg führt über Wagner“, sagte Paternostro, der selbst Angehörige während des Holocaust verloren hat. Er glaube jedoch nicht, dass der Boykott auf Dauer Bestand haben werde, sagte der 1957 in Wien geborene Dirigent. „In zehn Jahren ist es vorbei.“

Quelle: dpa
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